Der Mythos Bosal

 

 

 

 

 

 

Es gibt kaum eine andere gebisslose Zäumung die derart gleichermaßen Ehrfurcht als auch eine gewisse Romantik auslöst wie das Bosal, korrekterweise als kalifornische Hackamore zu bezeichnen.

 

Das hat unterschiedliche Gründe:

Einerseits geht mit dieser Zäumung auch eine komplette Ausbildungsphilosophie einher, andererseits ist es jedoch auch einfach eine Wissenschaft für sich.

Wer als Laie ohne jegliche Vorkenntnisse Interesse für diese Zäumung hegt, scheitert alleine schon beim Kauf, denn wer mit Begriffen wie 5/8, 1/2, Flex, Nose Button, Plaits, Heel Knot, Spacer, Mecate & Co nichts anfangen kann, wird alleine da schon relativ schnell resigniert aufgeben.

Dazu kommt zudem, dass ein wirklich gutes Bosal- und auch nur ein solches ist als Zäumung nutzbar, von Billig-Bosals sollte immer dringend Abstand gehalten werden- mit mehreren hundert Euro eine Investition ist, die man als Laie "nur zum Testen" nicht unbedingt gerne eingeht.

 

 

 

 

 

Dabei lohnt es sich!

 

 

 

 

 

 

Die kalifornische Hackamore ist ein überaus feines Werkzeug.

Sie erlaubt als einzige gebisslose Zäumung sowohl laterale als auch vertikale Hilfen und bietet dem ambitionierten Reiter somit alle Einwirkungsmöglichkeit, die es zu einer feinen Kommunikation, bis hin zu den schweren Lektionen, bedarf.

Das Bosal erlaubt sowohl eine Einwirkung auf den Nasenrücken, als auch seitliche Einwirkung auf den Kopf, sowie auf den Unterkiefer des Pferdes.

Es kann ein- oder beidhändig geritten werden, es kann als eigenständige Zäumung ein Pferdeleben lang genutzt, oder als immer dünner werdende Ausführung mit der Kandare kombiniert werden, bis das Pferd weit genug ist auf blanker Kandare geführt zu werden.

 

 

 

 

 

Eine Zäumung für alle

 

 

 

 

 

Dem Einsatzgebiet dieser Zäumung sind hierbei keine Grenzen gesetzt, von der Grundausbildung der jungen Remonte bis hin zum bereits weit ausgebildeten Reitpferd, kann jeder von ihr profitieren.

Nichtsdestotrotz ist es eine Zäumung die von feinstem Gebrauch lebt, möchte man sie auch mit Erfolg langfristig einsetzen.

Es bedarf also einer feinen Hand und eines zügelunabhängigen Sitzes um das Pferd auf den Gebrauch der kalifornischen Hackamore nicht abzustumpfen, sondern es immer feiner machen.

Es ist keine Zäumung für einen dauerhaften Kontakt, für ständige Hilfengebung und anhaltende Einwirkung.

Es ist ein feines Werkzeug für feinste Kommunikation.

Und genau so sollte sie auch genutzt werden, dann stehen Pferd und Reiter alle Türen offen.