Die mechanische Hackamore ist nicht zu verwechseln mit der echten Hackamore- landläufig wohl besser bekannt als Bosal- oder der natürlichen Hackamore.

Letztendlich hat es eigentlich außer dem Namen und dem Fakt, dass es gebisslos ist, nichts mit diesen Zäumungen gemeinsam.

Die mechanische Hackamore besteht aus einem mehr oder weniger breiten Nasenriemen, einem Kinnriemen oder einer Kinnkette die beide ihrerseits durch einen mehr oder weniger großen Hebel in Form von Anzügen aus Metall, welche seitlich am Pferdekopf liegen, verbunden sind.

Hier kann man nun nicht pauschal behaupten, dass größere Shanks, also die Hebel, schärfer sind als die Kurzen.

Viel mehr hängt es hier auch wie immer von der jeweiligen Hand des Reiters ab.

Kurze Hebel bringen auch eine schnelle und direkte Kraftübertragung, sie verzeihen Reiterfehler also weniger weil sie sofort reagieren. Längere Hebel hingegen verzögern die Einwirkung, die Hilfe kommt "langsamer" an als über den kurzen Weg der kurzen Shanks.

Natürlich ist aber andererseits logischerweise bei unsachgemäßem Gebrauch die Kraftübertragung über große Hebel sehr viel stärker als über kurze Hebel. Es hängt also wie immer davon ab was der Reiter daraus macht.

So oder so sollte man eine mechanische Hackamore aber nie in ihrer potenziellen Schärfe unterschätzen, sie ist das gebisslose Pendant zur Kandare!

Das heißt also auch, dass eine mechanische Hackamore einhändig geritten werden soll. Sie ist nicht für einseitige Hilfengebung konzipiert, da sie einerseits keine direkte seitliche Einwirkung, die zum Kippen der Shanks führen würde, zulässt und sie andererseits bei einseitiger Zügelannahme auch einseitiges Druck über den Hebel auf Unterkiefer und Genick ausübt, was nicht nur missverständlich und unlogisch für das Pferd ist, sondern in aller Regel auch zu Ausweichbewegungen, z.b. in Form des Verwerfens im Genick führen kann. Ebensowenig eignet sie sich zum Reiten in Anlehnung, sondern dient in erster Linie dem Impulsreiten, da ansonsten auf den Pferdekopf ein Rundum-Druck entsteht, der ein vertrauensvoller Herantreten an die Hand und ein losgelassenes Genick und einen lockeren Unterkiefer unmöglich gemacht wird.

Sie gehört weder in unerfahrene Hände noch auf unerfahrene Pferde.

Grundsätzlich ist jede gebisslose Zäumung, die über einen Hebel verfügt, als mechanische Hackamore einzustufen und auch dementsprechend zu nutzen.