Ein kolumbianisches Bosal komplett aus Leder von der spanischen Sattlerei Ludomar
Ein kolumbianisches Bosal komplett aus Leder von der spanischen Sattlerei Ludomar

Eine weniger bekannte Zäumung ist das kolumbianische Bosal.

Anzutreffen ist es wohl am ehesten in der Gangpferdeszene wo es gerne zur Ausbildung der Pferde genutzt wird bevor auf Gebiss umgestellt wird.

Aber auch für alle anderen Sparte ist das kolumbianische Bosal eine sehr interessante und definitiv eine der vielseitigsten Zäumungen.

 

 

Es setzt sich zusammen aus dem Nasenteil, also dem Bosal und dem Kinnteil, der Barbada. Das kolumbianische Bosal wird in der Regel mit 2 Paar Zügeln geritten, ein Paar am Bosal und ein Paar an der Barbada.

Der obere Zügel kann hierbei seitwärts einwirken und ist somit sehr gut für die Stellung geeignet, während der untere Zügel beizäumend wirkt.

Ich kann also differenziert einwirken und die Hilfen kommen präzise und direkt beim Pferd an.

 

Das was das kolumbianische Bosal so vielseitig macht, sind die unglaublich

vielen verschiedenen Ausführungen des Bosals und der Barbada, die beliebig kombiniert werden können. Das heißt es gibt die Bosals von schmal bis breit, in unterschiedlichen Materialien, mit eingearbeiteten flachen Noppen oder Lederstegen und komplett flache breite Ledernasenriemen, die sich also alle je nach Ausführung in ihrer potenziellen Schärfe unterscheiden.

Dazu kommt, dass diese Variationen dann auch noch für die Barbadas gelten, auch hier gibt es fest oder flexible, dünne oder breite, Leder- oder Rohhautbarbadas. Damit lässt sich diese Zäumung also individuell für jedes Pferd und jeden Reiter und jede Sparte beliebig zusammen setzen.

Es versteht sich also aber auch von selbst, dass sich die Ausführung der jeweiligen Nutzung anpassen muss, genau so wie es auch beim Sidepull der Fall ist. Ratsam ist wie immer bei allem, dass eher mit Impulsen gearbeitet wird, obwohl natürlich bei einem breiten Leder-Bosal eine Anlehnung nicht auszuschließen ist.

Kann auch in Kombinaton mit einem Gebiss genutzt werden, entweder zur Umstellung auf das gebisslose Reiten oder aber auch zur Gewöhnung an das Gebiss.

 

Das aus der akademischen Reitkunst bekannte Cavesal ist in der Wirkungsform dem kolumbianischem Bosal gleich zu setzen. Der Verlauf der Zügel zum Nasenrücken hin verläuft lediglich etwas höher als beim klassischen kolumbianischem Bosal, da das Cavesal die Wirkung des Caveçons auf der Nase übernommen hat, wohingegen die Zügel beim kolumbianischem Bosal weiter seitlich am Pferdekopf ankommen. Es ergeben sich hierbei nur minimale Unterschiede in der seitlichen Einwirkung, vom Grundprinzip her sind jedoch beide Zäumungen gleich.

 

Dies gilt auch für alle anderen neuen Zäumungen in diesem Stil, ganz gleich welchen Namen des Herstellers sie tragen mögen.

Mut kolumbianischem Bosal in der Piaffe
Mut kolumbianischem Bosal in der Piaffe